Gesellschaftliche Akzeptanz & Transfer

Wie wird die öffentliche Akzeptanz durch CDRmare, CCS-Experimente und Wissenstransfer beeinflusst?

AIMS3 versucht, sozialwissenschaftliche Maßnahmen und moderne Untersuchungsmethoden zu etablieren, um die breitere Perspektive der Akzeptanz von CCS-Methoden zu entschlüsseln, wobei der Schwerpunkt auf der deutschen Öffentlichkeit liegt. Dabei werden sowohl breit angelegte Online-Befragungen durchgeführt, um ein Bild über eine repräsentative Stichprobe der deutschen Bevölkerung zu erhalten, als auch gezieltere Formate, um detaillierte Einblicke in die Perspektiven der Bevölkerung in der Nähe potenzieller Anwendungsgebiete zu gewinnen.
Im Rahmen von Bürgerjury-Workshops soll beispielsweise ein vertieftes Verständnis von Zielkonflikten und zugrunde liegenden Einstellungen gewonnen werden.

Der erste Bürger:Innen-Workshop nach dem Vorbild einer Citizen-Jury fand am 28. Februar 2024 am MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen statt. Bei den Teilnehmenden handelt es sich um eine kleine Gruppe (12-15 Personen), die möglichst wenig bis keine vorherige Erfahrung zum Thema CCS (Carbon capture & storage, also Kohlenstoffabscheidung und -lagerung) hatte und im gewissen Maße einen Querschnitt der Bevölkerung repräsentierte. Dies bezog sich auf Alter und Geschlecht, Beschäftigungsverhältnis und Migrationshintergrund. Der Gruppe wurden nach einer kurzen Vorstellungsrunde in einem Fachvortrag zwei unterschiedliche CS-Methoden (Kohlenstoffspeicherung) vorgestellt, die anschließend im Rahmen der moderierten Diskussion analysiert wurden.

Die Teilnehmenden erarbeiteten ein umfassendes Statement, das verschiedene Aspekte beleuchtet. Sie betonen darin wie wichtig transparente Kommunikation in Forschungs- und Entscheidungsprozessen sei. Sie zeigten sich besorgt über mögliche geopolitische Auswirkungen und forderten eine klare finanzielle Abgrenzung zwischen öffentlicher und industrieller Finanzierung möglicher Projekte.

Die Frage nach der Verantwortung und Überwachung bei CO2-Sequestrierung stand ebenso im Mittelpunkt wie Bedenken hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf die CO2-Reduktionsbemühungen in anderen Bereichen. Die Teilnehmenden forderten eine transparente Gegenüberstellung von CCS im Vergleich zu anderen CO2-Speichermethoden, um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen.

In der Abschlussbetrachtung hoben die Teilnehmer die Bedeutung verschiedener Blickwinkel hervor und bewerteten den Workshop als willkommenes Beteiligungsformat. Außerdem verwiesen sie auf die Dringlichkeit wirksamer Technologien zur Reduktion der CO2-Konzentration in der Atmosphäre.

Für die Zukunft sind weitere, ähnliche Formate der Beteiligung geplant.
Bei Interesse können Sie sich bei uns melden.

Das Statement der Workshop-Teilnehmenden im Wortlaut finde Sie hier:

BürgerInnen beraten sich mit ExpertInnen am MARUM zu CCS (Foto: MARUM, Universität Bremen)