Themen-Übersicht und FAQ

Auf den folgenden Seiten finden Sie häufig gestellte Fragen und die entsprechenden Antworten.

Was ist CO2-Speicherung in ozeanischem Basalt?

Die CO2-Speicherung in ozeanischem Basalt ist eine innovative Methode zur Reduzierung von CO2-Emissionen in die Atmosphäre. Dabei wird Kohlendioxid aus industriellen Prozessen oder der Atmosphäre in flüssiger Form in tiefes ozeanisches Basaltgestein eingebracht, wo es mineralisiert und dauerhaft gespeichert wird.

Wie funktioniert die Speicherung von CO2 in ozeanischem Basalt?

Das CO2 wird unter hohem Druck und in gelöster Form in das Basaltgestein injiziert. Dort reagiert es mit den mineralischen Bestandteilen des Basalts und bildet langfristig stabile Carbonatminerale, wodurch das CO2 dauerhaft im Gestein gebunden wird.

Welche Vorteile bietet die Speicherung von CO2 in ozeanischem Basalt?

Die Speicherung von CO2 in ozeanischem Basalt bietet mehrere Vorteile:

  1. Verminderung von anthropogenem CO2:  Indem das CO2 aus der Atmosphäre entfernt und sicher gespeichert wird, trägt die Methode zur Reduzierung des Treibhausgases CO2 bei.
  2. Langfristige und dauerhafte CO2-Speicherung: Durch die Mineralisierung im Basaltgestein wird das CO2 sicher und dauerhaft gebunden.
  3. Natürliche Prozesse werden genutzt: Die Speicherung erfolgt durch natürliche mineralogische Reaktionen im Basaltgestein, ohne den Einsatz von künstlichen Materialien.

Wie wird sichergestellt, dass Unternehmen nicht dazu ermutigt werden, weiterhin hohe CO2-Emissionen zu verursachen, weil sie auf die Möglichkeit der CO2-Speicherung setzen?

In der Klimaforschung herrscht Konsens: Selbst mit ambitionierter Klimapolitik wird Deutschland zur Mitte des 21. Jahrhunderts voraussichtlich noch immer 10 bis 20 Prozent der aktuellen Treibhausgas-Emissionen freisetzen und den Klimawandel vorantreiben. Es gibt allerdings noch keinen gesellschaftlichen Konsens darüber, wie hoch mögliche Rest-Emissionen sein dürfen und welche Sektoren diese verursachen dürfen. Zurzeit sind Rest-Emissionen beispielsweise in der Zementherstellung, im Flug- und Schwerlasttransport aber auch in der Landwirtschaft und bei der Müllverbrennung nicht vermeidbar.

Um diese Rest-Emissionen auszugleichen, wird die Menschheit Kohlendioxid entweder direkt an seinen Quellen auffangen oder aber im selben Umfang aus der Atmosphäre entnehmen müssen. Anschließend muss das Gas sicher unterirdisch eingelagert werden. Verfahren zur Kohlendioxid-Abscheidung und -Speicherung werden auch als CCS bezeichnet. Die Abkürzung steht für die englische Bezeichnung: carbon capture and storage. Kohlendioxid ist ein langlebiges Gas. Seine Entnahme und Speicherung müssen daher effektiv und dauerhaft sein. Einige zentrale Kohlendioxid-Entnahmemethoden wie Direct Air Capture und Bioenergiegewinnung mit Kohlendioxid-Abscheidung und -Speicherung (BECCS) sind auf die Speicherung im tiefen Untergrund angewiesen.

Durch die Implementierung strenger Emissionsrichtlinien und -besteuerung kann sichergestellt werden, dass Unternehmen einen Anreiz haben, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren, anstatt auf die CO2-Speicherung zu setzen. Zudem könnte die Förderung von erneuerbaren Energien und Energieeffizienzmaßnahmen dazu beitragen, den Bedarf an CO2-Speicherung zu verringern.

Gibt es alternative Ansätze zur CO2-Speicherung, die in Betracht gezogen wurden, und wie vergleichen sie sich mit der Speicherung in ozeanischem Basalt?

Bei der Suche nach Möglichkeiten, die zunehmend drastischen Folgen des menschengemachten Klimawandels abzumildern und die versprochenen Klimaziele zu erreichen, wird neben einer massiven CO2-Emissionsreduktion auch die Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre eine wichtige Rolle spielen.

Die Forschungsmission CDRmare (Carbondioxide Removal – CO2 Entnahme) untersucht verschiedene Ansätze zur Kohlendioxid-Entnahme und -Speicherung im Ozean. Dabei werden Wechselwirkungen mit der Meeresumwelt, dem Erdsystem und der Gesellschaft berücksichtigt, sowie Ansätze für Überwachung und Bilanzierung entwickelt.

Die Forschungsmission CDRmare setzt sich aus sechs Verbünden zusammen, in denen verschiedene Methoden der marinen Kohlendioxid-Entnahme und -Speicherung untersucht und anschließend gemeinsam mit externenExperten bewertet werden. Wichtigzu wissen: Alle Methoden habenein unterschiedliches Kohlendioxid-Entnahmepotenzial und sind im Hinblick auf ihren technischen Entwicklungsstand im unterschiedlichen Maße anwendungsbereit.

Die sechs Forschungsverbünde innerhalb von CDRmare befassen sich mit den folgenden Methoden:

  1. Innovative Ansätze zur Verbesserung des Kohlenstoffspeicherpotenzials von Vegetationsküstenökosystemen (sea4soCiety)
  2. Künstlicher Ozeanauftrieb im Feldtest (Test-ArtUp)
  3. CO2-Entnahme durch Alkalinitätserhöhung: Potenzial, Nutzen und Risiken (RETAKE)
  4. Submarine Kohlendioxid-Speicherung in Geologischen Formationen der Deutschen Nordsee (GEOSTOR)
  5. Alternative Szenarien, innovative Technologien und Monitoringansätze für die Speicherung von Kohlendioxid in ozeanischer Kruste (AIMS3)
  6. Bewertungsrahmen für marine CO2 und Synthese des aktuellen Wissensstands (ASMASYS)

Alle Forschungsarbeiten im Rahmen der Mission unterliegen deutschen und internationalen Umweltschutzauflagen.